Bild: Albernheiten im Straßenraum

Hallo liebe Fahrradfans!

Die Zeiten sind schon mehr als sonderbar. Daher haben wir in diesem Monat leider wenig von Aktionen und Touren, dafür aber umso mehr von unserem radverkehrspolitischen Engagement zu berichten. So ist zum Beispiel unsere Buskampagne für den Mindestabstand beim Überholen angelaufen und wir diskutieren mit der Stadt über den Umbau der Kreuzung Schildstraße/Harscampstraße. Viel Vergnügen beim Lesen!

Falls Du Vorschläge für weitere Termine oder Feedback hast, wende Dich per E-Mail an news@lists.adfc-ac.de.

Mit fahrradfreundlichen Grüßen
Das Newsletter-Team


Corona-Update

Gemäß der aktualisierten Coronaschutzverordnung dürfen wir bis mindestens 3. Mai keine Radtouren anbieten. Wann es weitergeht, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig offen. Die auf der Website angegebenen Touren werden also womöglich noch abgesagt.

Auch, wann wir uns wieder persönlich treffen können, ist noch unklar. Das gilt insbesondere für die diesjährige Mitgliederversammlung, die nicht am ursprünglichen Termin im März stattfinden konnte.


Umgestaltung an der Kreuzung Harscampstraße/Schildstraße

Der Kreuzungsbereich Harscamptstraße/Schildstraße in Aachen soll umgestaltet werden. Hier verlaufen sowohl die Rad-Vorrang-Routen nach Brand und Eilendorf, als auch der Premiumfußweg 3. Gemeinsam mit dem VCD Aachen-Düren, unserer Stadtteilgruppe Eilendorf und den Initiativen aus Brand, Haaren und dem Frankenberger Viertel haben wir eine Stellungnahme dazu verfasst. Darin wird aufgeführt, wie die Ziele der Rad-Vorrang-Routen an dieser Stelle umgesetzt werden können.

Die Vorlage für die städtischen Gremien lässt sich hier nachlesen. Hierin ist allerdings das Abstimmungsgespräch mit der Initiative Radentscheid Aachen, bei welchem auch der ADFC Aachen vertreten war, nur verkürzt wiedergegeben. Bei diesem Treffen zeigte sich zwar eine Tendenz zur Variante C („Fair zusammen bei Tempo 20 im Verkehrsberuhigten Geschäftsbereich“), allerdings wurden auch einige Verbesserungsvorschläge eingebracht. Diese entsprechen im Wesentlichen den Punkten in unserer Stellungnahme.


Bild: Screenshot der Webseite

Vorschlagsplattform für Fahrradbügel in Aachen

Um Ziel 5 des Radentscheides umzusetzen, müssen insgesamt 15.000 neue Fahrradstellplätze errichtet werden. Die Stadt sammelt Vorschläge auf einer neuen Website.

Außerdem soll in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Mitte die Errichtung von 200 Fahrradbügeln an 32 Stellen im Stadtgebiet behandelt werden, siehe hier. Dabei entstehen aber nicht 400 neue Stellplätze: Teilweise werden auch alte Bügel entfernt, um mehr neue aufstellen zu können. Am Hangeweiher ersetzen die Bügel alte Felgenknicker.

Bei der Planung wurde Wert darauf gelegt, die Stellplätze, wo immer das möglich ist, auf Gehwegen zu installieren. Die Bezirksvertretung hatte nämlich bisher oft nicht den Mut, Veränderungen zuungunsten des Autoverkehrs zu beschließen. Dies wurde zuletzt in der Diskussion um zwei Autostellplätze in der Hartmannstraße deutlich. Da man verständlicherweise auch die Gehwege nicht zu sehr einschränken will, bleibt es leider an vielen Stellen nur bei vereinzelten neuen Fahrradbügeln.

(Illustration: Screenshot von https://radbuegel-aachen.de/meldungen/karte am 19. 4. 2020, 14.30 Uhr)


Bild: Albernheiten im Straßenraum

U.U.M. ist trotz Corona aktiv

Aktuell ist es ruhiger als üblich auf den Aachener Straßen, bedingt durch die noch andauernden Einschränkung des öffentlichen Lebens. Die studentische Eigeninitiave Uni.Urban.Mobil. nutzt diese Zeit, um die Verkehrswende in Aachen weiterzudenken. In virtuellen Treffen werden aktuelle Projekte wie die Verkehrsanbindung des Campus West oder die studierendenfreundliche Gestaltung des Innenstadt Campus der RWTH besprochen. Auch am Tag der Studentischen Eigeninitiativen lädt Uni.Urban.Mobil. zum Austausch über Mobilität ein. Zudem können Studierende ihre Vorschläge in eine Online-Karte eintragen. Mehr Infos unter www.uum-ac.de.


Bild: Leere Straßen werden für nicht vorhanden Kfw frei gehalten

Leere Fahrbahnen sinnvoll nutzen

Berlin hatte schon Ende März reagiert und kurzfristig Radfahrstreifen auf Fahrbahnen installiert, die wegen des zurückgegangenen Kfz-Verkehrs kaum noch genutzt wurden.

Schnell mehrten sich bundesweit und auch in NRW Stimmen, die eine Anpassung des Straßenraumes an die geänderte Verkehrssituation während der Corona-Krise fordern.

So schlug der Aachener Radentscheid am 2. 4. Pop-Up-Radwege auch in Aachen vor und zählt folgende Vorteile auf:

Der ADFC-NRW hat am 3. 4. diese vier Punkte hervorgehoben:

Die Deutsche Umwelthilfe fordert zum Mitmachen auf: »Sagen Sie uns, wo Straßen in Fahrradwege während der Corona-Krise umgewandelt werden sollen!«

Die Stadt Aachen allerdings scheint kein Interesse an diesem Konzept zu haben und stellte schon am 6. April klar, dass sie (anscheinend ausschließlich) auf das »Umsetzen langfristig wirksamer Lösungen« setzt – und sieht sich ausgerechnet durch die Vorgaben des Radentscheides gehindert, kurzfristige Maßnahmen zu ergreifen.

Am 14. 4. wurde ein offener Brief an Verkehrsminister Scheuer veröffentlicht, in dem zahlreiche Initiativen umgehend Corona-sichere Rad- und Gehwege fordern.

Wer übrigens gar kein Bild davon hat, wie solche temporären Radspuren aussehen, wird auf Twitter fündig.


Bild: Bus mit Heckaufkleber: Abstand 1,5m

Ein Bus für die Sicherheit von Radfahrenden

Der ADFC Aachen hat mit Unterstützung der ASEAG einen Linienbus mit einem Heckaufkleber versehen lassen, der an den Mindestabstand beim Überholen von Radfahrenden erinnert. Fünf Monate wird der so ausgestattete Bus durch Aachen fahren.

Pressemitteilung


Bild: geteilte Fahrräder

Radforschung – Achtung nerdig

Zwei Tüftler forschen an einem offenen Bikesharingsystem – genauer gesagt daran, ob und wie es möglich ist, eines selbst in die Welt zu setzen – und dokumentieren ihre Fortschritte sehr unterhaltsam.

In ihrem Blog schreiben sie von der ersten Bestellung smarter Fahrradschlösser in einem chinesischen Online-Shop, über ihr „Mobilitätsstipendium Baden-Württemberg“, ersten echten Bikesharing-Versuchen, bis zu einem Vortrag auf dem Chaos Communication Congress. Und für die Nerds unter uns gibt es ein Repository bei Github.


BufdiAussendienst

Aufgaben unserer Bundesfreiwilligen

Wir möchten einen Einblick in die Aufgaben unserer beiden Bufdis geben. Tanja ist seit November 2019 als Bundesfreiwillige beim ADFC und wird seit Februar 2020 von Maria unterstützt. Während Tanja sich überwiegend um die Organisation der Geschäftsstelle, von Tagungen und sonstigen Veranstaltungen kümmert, bereitet Maria Sitzungen nach, recherchiert aktuelle lokalpolitische Termine und nimmt Außentermine wahr. Sie geht dabei auch Beschwerden nach, beispielsweise dokumentiert sie Schäden an Radwegen, besichtigt Baustellen und schaut, ob Umleitungen für den Radverkehr vorhanden und ausreichend ausgeschildert sind.


Bild: Radweg an der B57

Umbau Radweg B57

Zur Zeit wird der Rad- und Fußweg auf der B57 zwischen Würselen und Alsdorf umgebaut. Diese für den Radverkehr wichtige Verbindung war schon lange in schlechtem Zustand. Vor allem Baumwurzeln hatten den Belag an vielen Stellen beschädigt und sicheres Befahren stark eingeschränkt. Dieser kombinierte Rad- und Fußweg war außerdem nicht breit genug, um sicheren Begegnungsverkehr von Radfahrenden oder Radfahrenden und zu Fuß gehenden zu gewährleisten. Deshalb bekommt der Rad- und Fußweg jetzt einen neuen Belag und wird verbreitert. Während der Baumaßnahmen wird der Radverkehr über den Duffesheider Weg und durch das Broichtal umgeleitet.


Bild: Prämienstraße

Aufhebung der Radwege-benutzungspflicht auf der Prämienstraße in Alsdorf

Wir haben bereits in der Luftpumpe 1/2017 berichtet, dass Radfahrende auf der Prämienstraße von Alsdorf nach Herzogenrath ab der Ottenfelder Straße einen sehr schmalen und gefährlichen Radweg links von der Fahrbahn nutzen mussten. Auf unser Drängen hin hat die Stadt Alsdorf die Benutzungspflicht an dieser Stelle nun aufgehoben und die Strecke als "Fußweg – Radfahrer frei" ausgeschildert. Dies bedeutet, dass Radfahrer an dieser Stelle die hier deutlich sicherere Fahrbahn nutzen müssen, es sein denn, sie fahren Schritttempo auf dem linksseitigen Fußweg.


Bild: Der Kreisverkehr am Kaufland

Alsdorf setzt erste Maßnahmen um

Wie im vorigen Newsletter berichtet, hat der ADFC Aachen zusammen mit der Stadt Alsdorf überlegt, wo die Radverkehrsanlagen mit kleinen Veränderungen verbessert werden können. Die ersten Maßnahmen wurden hier bereits umgesetzt. So wurden auf dem Kreisverkehr vor dem Kaufland Vorfahrt-achten-Schilder für den Radverkehr aufgestellt. Leider konnten wir uns hier nicht mit unserer Forderung durchsetzen, dem Radverkehr Vorfahrt zu gewähren. Dafür ist die Vorfahrt jetzt aber eindeutig ausgeschildert. In der Bahnhofstraße endet der linksseitig geführte Radweg jetzt vor der Rampe zum Kaufland (Radfahrende wurden hier bislang in den Gegenverkehr geleitet). Darüber hinaus wurde auf der Kreuzung Hubertusstraße/Rathausstraße ein Schild versetzt, das vorher mitten in der Furt für Radfahrende stand.


Bild: Fahrradstraße L223

Befahrung der L223 zwischen Würselen und Herzogenrath

Der ADFC Aachen hat sich den neugebauten Abschnitt der L223 zwischen Würselen und Herzogenrath aus Sicht der Radfahrenden genauer angeschaut. Insgesamt ist diese Strecke eine deutliche Verbesserung gegenüber dem alten Zustand mit sehr schmalen und teils kaum befahrbaren Radwegen. Die Radverkehrsführung unter anderem über neu gebaute Wirtschaftswege und eine Fahrradstraße sorgt durch ausreichende Breite und geteerten Belag für eine gute Befahrbarkeit. Die Kreuzungen sind jetzt an fast allen Stellen durch Kreisverkehre ersetzt worden. Sehr gut gelungen ist der Kreisverkehr bei dem Gymnasium und dem Berufskolleg in Herzogenrath. Hier hat der Radverkehr Vorfahrt und dies ist durch Schilder, Markierungen und roten Belag gut erkennbar. Trotzdem sind uns einige Punkte aufgefallen, die aus Sicht der Radfahrenden weniger gut gelungen sind. Dazu gehören z.B. die Vorfahrtsregeln an den meisten Kreisverkehren und die Übergänge zwischen Radweg und Fahrbahn, die sehr unkomfortabel sind. Wir werden alle unsere Kritikpunkte in einem Bericht zusammentragen und mit Straßen.NRW besprechen.


Weitere Baustellen


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